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Beiträge vom Altländer Shanty-Chor
Jorker Bürgerpreis 2024
- Im Folgenden die Laudation, gehalten vom Bürgermeister Matthias Riel. Der Text ist im Wesentlichen ungekürzt und wird mit freundlichem Einverständnis des Laudators an dieser Stelle veröffentlicht.
Sehr geehrte Damen und Herren,
kommen wir nun … zur Lüftung eines der am besten gehüteten Geheimnisse der letzten Monate. Und ich bin gespannt, wie weit ich die Spannung noch aufrechterhalten kann.
Unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einmal gesagt: „Ehrenamt macht den Unterschied zwischen Nebeneinander und Miteinander. Wer sich für andere engagiert, der entscheidet sich jeden Tag neu fürs Miteinander.“
Und damit verbindet ehrenamtliches Engagement Menschen und überwindet Grenzen, in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Ehrenamt kann Gemeinschaft und macht unsere Gesellschaft stärker und ist das Rückgrat unserer Gesellschaft.
Und wenn wir die Stärke unserer Gemeinde Jork bewerten wollen, wie gehen wir da üblicherweise vor, sehr verehrte Gäste? Gemessen wird dies regelmäßig anhand von Wirtschaftszahlen, der Gesetzgeber verlangt von uns haushaltswirtschaftliche Messgrößen nach einem riesigen Kennzahlenkatalog. Das kann aber längst nicht alles sein.
Zur Stärke einer Gemeinde gehört aber auch – und vor allem – das gesellschaftliche Klima und wie wir miteinander umgehen. Für den Zusammenhalt ist das freiwillige Engagement der Menschen bedeutsam und damit ist unser Miteinander vor Ort wahrscheinlich die wichtigste Größe überhaupt.
Und das sehen auch wir im Jorker Gemeinderat genauso und bringen diese Überzeugung dadurch zum Ausdruck, dass wir Menschen ehren, die für die Gemeinschaft handeln, dass wir Menschen, die Bedeutsames leisten, hohe Auszeichnungen verleihen.
Die höchste Auszeichnung, die größte Anerkennung, die unsere Gemeinde zu vergeben hat und ein Zeichen besonderer Wertschätzung, sehr verehrte Gäste, ist unser Bürgerpreis – in Form der Ehrenmedaille der Gemeinde Jork.
Wie wertvoll die Auszeichnung ist, sehen wir nicht zuletzt daran, dass diese Verleihung nur einmal jährlich traditionell als Abschluss der Lessing-Gespräche erfolgt und dass meistens auch nur ein Bürgerpreis verliehen wird.
Und genau das machen wir heute nicht so. Denn wir verleihen zwei Bürgerpreise an zwei Menschen, die sich um die gleiche Sache verdient gemacht haben und sich gleichermaßen für unsere gesellschaftliche Stärke in der Gemeinde Jork einsetzen.
Eine Laudatio zu halten, wie ich es jetzt tun darf, gehört ganz bestimmt zu den schönsten Aufgaben eines Bürgermeisters. Darf man doch Menschen aus dem eigenen Umkreis würdigen und herausragendes Handeln zu Recht ins Licht der Öffentlichkeit rücken.
Die Gemeinde verleiht den Bürgerpreis der Gemeinde Jork, meine sehr verehrten Damen und Herren, an Persönlichkeiten, die sich durch vorbildliches, bürgerschaftliches Verhalten u.a. auf sozialem, kulturellem oder sportlichem Gebiet ehrenamtlich verdient gemacht haben – so ein Auszug aus der Ehrungsrichtlinie der Gemeinde Jork.
Unser Gemeinderat hat die heutigen Bürgerpreisverleihungen in seiner nichtöffentlichen Sitzung am 18. September 2024 beschlossen. Und zwar einstimmig.
Bei der diesjährigen Preisverleihung steht wieder die Kultur im Mittelpunkt – und wir ehren zwei Mitbürger, die sich über Jahrzehnte hinweg mit großem Herzen und unvergleichlichem Einsatz für unsere Kultur engagieren und immer noch nicht lockerlassen.
„Gutes tun mit Spaß“ – das ist und bleibt das Motto unserer beiden Bürgerpreisträger – und das seit dem 17. November 1981, also seit fast 43 Jahren. Dann ging es nämlich los mit der Gründung einer bemerkenswerten kulturellen Vereinigung. Einer unser Bürgerpreisträger wurde der Vorsitzende, der andere gehörte zu den ersten Mitgliedern und wurde als Moderator ausgeguckt, der mit seiner authentischen Ansprache das Publikum in seinen Bann zieht.
1981 saß man beim gepflegten Bier, ich vermute eher bei gepflegten Bieren, in geselliger Runde zusammen und je später der Abend wurde, desto seltsamer wurden die Gesprächsthemen und die Ideenvielfalt. In vorgerückter Stunde stellte man fest: Wir haben im Alten Land Kneipen, wir haben die Elbe als großen Strom mit den Leuchttürmen, die seit langer Zeit den Schiffen den Weg weisen, wir haben Reeder, die von hier ihre Schiffe um die Welt schicken, wir haben eine Seefahrtsschule und überall trifft man auf Seeleute und Freunde der Seefahrt. Aber zu ganz später Stunde und nach entsprechend vielen Bieren stellte man fest, dass im Alten Land noch etwas ganz Wichtiges fehlte.
Man machte sich auf den Weg und gründete kurzerhand unseren kulturellen Botschafter des Alten Landes, man gründete den Altländer Shanty Chor e.V.
Das war es dann auch mit dem Versuch des Spannungsbogens heute.
Denn unsere beiden diesjährigen Bürgerpreise gehen an die Gründungsväter, die Gesichter, die maßgeblichen Initiatoren, festen Größen sowie die unverwüstlichen Felsen in der Brandung des Altländer Shanty-Chors, und das ununterbrochen seit fast 43 Jahren.
Sehr geehrte Damen und Herren, im Namen der Gemeinde Jork gratuliere ich ganz herzlich unseren Bürgerpreisträgern 2024, Uwe Richters und Günter Gröbel. Lieber Uwe und Lieber Günter, ganz herzlichen Glückwunsch Euch beiden zu dieser Auszeichnung.
Vor über 42 Jahren hattet Ihr die Vision und den Mut, unseren Altländer Shanty-Chor ins Leben zu rufen. Was damals als Idee begann, hat sich über die Jahre zu einer festen kulturellen Institution entwickelt, die weit über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus bekannt ist und geschätzt wird. Die Lieder des Chors, die Geschichten, die sie erzählen, und die Stimmung, die sie verbreiten, nehmen uns jedes Mal auf eine Reise mit – eine Reise auf die rauen Seewege, zu den Klängen und Traditionen der Seefahrt.
Lieber Uwe Richters, Du hast in Deiner 42jährigen Amtszeit als Vorsitzender den Altländer Shanty-Chor zu einer norddeutschen Marke gemacht. Authentisch, fröhlich, stimmungsvoll und mit Herz singt der Chor Shantys und Seasongs, begleitet von Akkordeons, Gitarren, Mundharmonika, Whistles und Percussions. Stets wird er kräftig unterstützt von einem Publikum, das oft begeistert mitsingt.
Die Entwicklung des Chors trägt Uwes Handschrift: Mit über 3000 Auftritten bei Hafengeburtstagen, Festivals, Schiffstaufen, Shantytreffen, Hafenkonzerten von NDR und Radio Bremen, der „aktuellen Schaubude“, im WDR, dem Sonntagskonzert des ZDF, der „Hitparade der Volksmusik“ und dem Tag der Niedersachsen wurden die Sänger aus dem Alten Land immer bekannter. Nicht zu vergessen ist das traditionelle vom Chor selbst ausgerichtete Shanty-Festival, das in diesem Sommer erstmals in der Jorker Festhalle stattfand. Und auch die vielen CD-Publikationen, ich meine es gibt neun Veröffentlichungen, sprechen für die unverwechselbare Erfolgsgeschichte des Chors.
Und Uwe Richters sorgte dafür, dass der Chor in Kirchen, Krankenhäusern, Seniorenheimen, Behindertenheimen, Seemannsmissionen und Kindergärten sang, an Wohltätigkeitskonzerten mit der Marine teilnahm, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger unterstützte und Ukraine-Helfer eine Spende erhielten.
Es gibt kein deutsches Bundesland, in dem der Shantychor nicht aufgetreten ist, oft vertrat er, gemeinsam mit unserer Blütenkönigin, das Alte Land in offizieller Mission.
Gemeinsam mit dem aktiven Vorstand hat Uwe Richters dem Chor auch internationale Türen geöffnet und so den Chor zum musikalischen Botschafter des Alten Landes gemacht. Auftritte in Norwegen, den Niederlanden, der Schweiz, Großbritannien, Kanada und, als Höhepunkt, die Teilnahme an der Steuben-Parade in den USA.
Das war und ist, lieber Uwe, eine unfassbar engagierte Leistung für Deinen Chor, für die Gemeinde Jork und das gesamte Alte Land. Vielen Dank für Deine unermüdliche Tatkraft. Du hast erreicht, dass Dein Chor seine Wurzeln stärkt und gleichzeitig immer neue Impulse findet. Und das geht weit über das Musikalische hinaus.
Und immer an vorderster Stelle als echtes Markenzeichen dabei war und ist, sehr verehrte Gäste, Günter Gröbel:
Um Shantys glaubwürdig zu präsentieren und Döntjes über die Seefahrt überzeugend vorzutragen, muss man schon die Weltmeere befahren haben, Schiffe, Häfen und Seeleute kennen und dazu noch schnacken können. Günter Gröbel ist Steuermann und Kapitän, weiß also genau wovon er spricht; „Uns Kaptein“ – so wird er im Chor genannt.
Wenn Günter Gröbel auf der Bühne über Stürme und aufs Deck krachende Brecher spricht und erzählt, wie ein Schiff sich durch einen Orkan kämpft, dann ist das Publikum mit an Bord. Und wenn er von den Nöten der Fischer berichtet, die harte Arbeit an Bord beschreibt oder über Freuden und Sehnsüchte der Seeleute spricht, dann wird ihm genau zugehört. Wenn er von der Rettung Schiffbrüchiger spricht, dann wird es still und wenn er von der Reeperbahn erzählt, zeigt sich sein Talent als Entertainer.
Engagiert berichtet Günter von den Entstehungsgeschichten der Shantys. In seine Moderationen verpackt er sein seemännisches Wissen, die ernsten und lustigen Erlebnisse und erzählt auf platt und hochdeutsch seine Döntjes.
Ich wette, dass fast jeder hier im Raum schon mal unseren Shanty-Chor live erleben konnte. Und wenn Günter Gröbel mit seiner Moderation beginnt, kann jeder von uns die raue See und die Stimmung an Bord förmlich spüren. Und genau deshalb bist Du lieber Günter, nicht nur der 1. Shantyman und Sänger, sondern das waschechte und authentische Markenzeichen Deines Chores.
Als „Verteller“ oder „Sabbelbüdel“ ist er zum anerkannten Werbeträger des Alten Landes geworden, der den Chor im In- und Ausland sympathisch, fröhlich und unterhaltsam präsentiert.
Mit Deiner Leidenschaft schaffst Du es, lieber Günter, die Lieder mit Leben zu füllen und das Publikum in den Bann der Seefahrt zu ziehen. Du bist es, der mit seinem Charisma die Seele des Chors verkörpert und ihn für uns alle unvergesslich macht. Auch Dir, lieber Günter, gilt für dieses großartige und langjährige Engagement unser Dank und unsere Anerkennung.
Unser Bürgerpreis 2024 wird somit zwei Männern verleihen, die unser kulturelles Leben bereichert und mitgeprägt haben. Beide haben über all die Jahre hinweg eine außergewöhnliche Ausdauer und einen bewundernswerten Gemeinschaftssinn bewiesen. Sie haben Generationen von Menschen für die Shanty-Musik und die Traditionen der Seefahrt begeistert. Durch ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Liebe zur Musik haben sie Brücken geschlagen und unseren Zusammenhalt gestärkt.
Sehr verehrte Gäste, jede Leistung verdient Anerkennung. Das gilt umso mehr für Leistungen wie bei Euch, lieber Uwe und lieber Günter, die freiwillig erbracht werden und keine persönlichen Vorteile bringen. Ich weiß, Ihr haltet Euer Tun zwar für selbstverständlich. Aber selbstverständlich ist es nicht. Und deshalb ist es das Mindeste, Dankeschön zu sagen, für die Zeit, Kraft und Energie, die Ihr für Euren Chor aufwendet. Der Altländer Shanty Chor ist nicht nur Euer Hobby, er ist Eure große Leidenschaft.
Da bei dieser intensiven Leidenschaft für andere Interessen nur wenig Raum bleibt, möchte ich auch Euren Ehefrauen danken, die heute anwesend sind und die Euer zeitaufwändiges Ehrenamt mittragen und Euch damit eine wichtige Unterstützung gewähren.
Lieber Uwe, lieber Günter, Euer Engagement, Eure Motivation, Eure Zielstrebigkeit und Eure Kreativität wird heute mit dem Bürgerpreis des Jahres 2024 belohnt. Wir alle und auch die Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Gemeinde verneigen uns heute vor Euren Leistungen und vor Euren Verdiensten.
Ihr seid ein echtes Vorbild für das Ehrenamt. Ihr seid ein leuchtendes Beispiel dafür, was es heißt, eine Gemeinschaft zu bereichern und das kulturelle Erbe lebendig zu halten.
Ich gratuliere nochmals ganz herzlich.
- Jork, den 09. November 2024
Matthias Riel
(Bürgermeister)
Shantys in der Pfalz
Was verbindet eine kleine Ortsgemeinde Rodenbach in der Westpfalz (mit ca. 3.300 Einwohnern) mit einem Shanty-Chor aus dem Alten Land? Natürlich, persönliche Beziehungen. Unser Mitglied Jürgen Müller stammt aus der Pfalz, bevor es ihn in den Norden verschlagen hat – und Shantyman ist er seit 2016. Jürgen hatte die Idee, ein Shanty-Konzert auf dem lokalen Flammkuchenfest auszurichten.
Nach langen, mehrmonatigen organisatorischen Abstimmungen war es jetzt im September 2024 so weit: der Chor ging auf Fahrt in die Pfalz.
Die Kurzfassung der Reise: Jürgen hat vor Ort mehrere Auftritte arrangiert, ebenso auf dem Flammkuchenfest der Freiwilligen Feuerwehr Rodenbach. Als Krönung sang der Chor noch zwei Lieder unter Tage im Kalkbergwerk am Königsberg in Bergmannskluft.
Ergiebiger als diese interne Kurzfassung ist ein Blick von außen auf die Ereignisse, veröffentlicht im Amtsblatt der Verbandsgemeinde Weilerbach (unten ungekürzt wiedergegeben)
„Der Altländer Shanty-Chor unternahm in der vergangenen Woche eine mehrtägige Chorausfahrt in die Verbandsgemeinde Weilerbach. Organisiert wurde die Fahrt durch Jürgen Müller, einem Roderbacher Bürger und langjährigen Feuerwehrangehörigen, den es vor ein paar Jahren gen Norden zog.
Bereits am Freitag 13.09. fand ein spontanes Konzert auf dem Weilerbacher Dorfplatz statt. Hier wurden neben den musikalischen Darbietungen insbesondere die lustigen Erklärungen hinsichtlich des Bezugs der Texte zur Schifffahrt bewundert.
Nach einer Pfalzrundfahrt und Besuch des Wolfsteiner Bergwerks gab es am Samstag 14.09. ein Konzert im Bürgerhaus Rodenbach. „Eintritt frei, nur der Hut geht rum“ war das Motto, das über 100 Besucher in das Bürgerhaus zog. Zwei Stunden waren die Besucher hellauf begeistert von den Liedern der Seefahrt und der Meere. Der „Heimathafen“ des Chors ist das „Alte Land“, zwischen Stade und Hamburg am südlichen Elbstrand.
Die Feuerwehr Rodenbach lud nach dem Konzert zum Flammkuchenfest ein und versorgte die hungrigen Sänger mit Flammkuchen. Besonders genossen die Nordlichter den Pfälzer Wein. Die Gäste des Flammkuchenfestes erfreute es ebenfalls sehr, dass auch hier einige Lieder spontan gesungen wurden und der Chor somit zu einem tollen Program auf dem Fest beitrug.
Besonders das Lied „Retter in der Not“ begeisterte. Hierbei wurden auch im Namen der bekannten Band „Santiano“ Spenden für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gesammelt.
Der Rodenbacher Ortsbürgermeister Markus Schick und Bürgermeister Ralf Schwarm begrüßten den Chor, waren gerne Gäste der Konzerte und verabschiedeten ebenfalls die Sänger auf einen guten Nachhauseweg.
Alles in allem trug der Shanty-Chor viel zur Begeisterung der Bürger bei – zum anderen genossen sie unsere schöne Pfalz.“
Dieter Bobzin / Heinz Raap
- Jork, September 2024
Das 12. Shanty-Festival (2024)
Seit 2023 agiert der Chor unter dem neuen Vorstand und natürlich haben wir uns vorgenommen in guter alter Tradition weiterzumachen – und dazu gehört auch die Ausrichtung unseres Shanty-Festivals (normalerweise alle 2 Jahre, nur Corona hat uns 2021 ausgebremst).
Also haben wir alle Kräfte mobilisiert, haben geplant und umgeplant, organisiert und improvisiert. Haben uns an einen neuen Veranstaltungsort herangetraut, haben alte und neue Sponsoren um Mithilfe gebeten, haben die Broschüre neu aufgelegt – und noch vieles, vieles mehr.
Überraschungen gab es bei Einladungen an Gastchöre: leider mussten wir feststellen, dass einige Chöre, mit denen wir über lange Jahre freundschaftlich verbunden waren, die Corona-Zeit nicht überstanden hatten und den Chorbetrieb einstellen mussten. Leider kein Einzelfall!
Nach dem Festival kommt natürlich eine Phase der Besinnung und der Reflexion: war alles so gut wie es gelaufen ist? Hat alles gepasst? War das Publikum zufrieden? Welche Fehler sind vorgekommen usw.?
Nun ist es natürlich schwierig und nicht angemessen, sich selbst ein Zeugnis für die geleistete Arbeit auszustellen. Natürlich haben wir aus dem Publikum und von den teilnehmenden Gastchören teilweise eine Rückmeldung erhalten, diese jedoch nicht systematisch erfasst und ausgewertet. Nach unserem Eindruck ist der Ablauf des Festivals als „positiv“ aufgenommen worden.
Stellvertretend möchte ich hier ein feed back eines Gastchores ungekürzt wiedergeben, das uns über facebook erreicht hat:
Im Namen aller Teilnehmer der „Alstermöwen“ am gestrigen Samstag, möchte ich mich auf diesem Wege nochmals ganz herzlich für Eure Einladung und Betreuung während der Veranstaltung bedanken! Bei diesem Treffen kamen bei uns allen wieder die Erinnerungen an unsere Treffen in der TriBühne Norderstedt, in Stade sowie in Grünendeich hoch. Es hat uns bei Euch an nichts gefehlt! Wir sind auch sehr zufrieden und dankbar für das großartige Publikum gewesen. Besondere Anerkennung zollen wir Euch dafür, dass Ihr in der heutigen Zeit, unter teilweise erschwerten Bedingungen solch ein tolles Treffen organisiert und durchgeführt habt! Allzu gerne würden wir uns über eine erneute Einladung freuen, sie hätte in unserer Planung immer oberste Priorität! Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg, Spaß und Freude bei den kommenden Auftritten, bleibt vor allem gesund
Vielen Dank für dieses feed back. Unser Fazit: so können wir weitermachen!
Heinz Raap
- Jork, Juli 2024
Schiffe, Fisch und Shantys – Emden hatte eingeladen zu den 33. Matjestagen
Im Rahmenprogramm war ein Traditionsschifftreffen organisiert, ebenso ein Freundschaftstreffen der Shantychöre DE/NL. Der Altländer Shanty-Chor war erstmals von dem Veranstalter zu diesem Festival eingeladen. Erwartungsvoll starteten wir frühmorgens mit dem Bus die Fahrt nach Emden. Vor uns lagen zwei Auftritte auf sehr unterschiedlichen Bühnen.
Professionelle Bühne und Technik
Auf der Großbühne am Hafentor durften wir den Tag für die Besucher eröffnen. Diese Bühne wurde sehr professionell von der Technik vor Ort betrieben und hat es uns sehr einfach gemacht, unser Programm so darzubieten, dass den Besuchern ein optimales Klangerlebnis geboten werden konnte.
Die Bühne für den zweiten Auftritt war für uns ein kleines Abenteuer, sie war von den Platzverhältnissen so ziemlich das Gegenteil zu der Hafentor-Bühne. Dazu muss man wissen, wir waren mit 35 Sängern und Musikern (für uns eine Standardgröße) angereist. Die Bühne war vorgesehen auf einem Traditionsschiff, auf einer Tjalk, mit einer Größe von ca. drei Quadratmetern. Es hat einige Zeit gedauert bis wir einig waren mit den Technikern vor Ort, wie alles unterzubringen wäre – aber es hat weitestgehend geklappt.
Zu der Tjalk muss man wissen, das Schiff ist vor allem eines: FLACH (sowohl unterhalb als auch oberhalb der Wasserlinie). Da zudem eine Persenning gespannt war, hat diese den verfügbaren Platz „nach oben“ noch weiter eingeschränkt. Folge war, dass einige der Sänger den Auftritt in halb gebückter Haltung absolvieren mussten.
Aber: wir haben dieses Abenteuer alle schadlos überstanden und kommen gerne wieder!
Heinz Raap
- Jork, 4. Juni 2024
CD-Nummer 9 von den Shantys
Die neueste CD des Altländer Shanty-Chors ist da, Titel: Keep Hauling. Eigentlich sollte diese CD zum 40. Chorjubiläum im Jahre 2021 erscheinen. Alle Vorbereitungen liefen seit 2020 – und dann kam Corona mit allen bekannten Einschränkungen (Maske tragen, Übungs- und Auftrittsverbote, Abstandsregeln, wiederholte Neustarts …). Der Herstellprozess hat sich somit über nahezu 4 Jahre hingezogen.
Aber jetzt ist es geschafft. Insgesamt wurden vom Chor unter der Leitung von Michael Bunge 19 Titel eingespielt. Auf ein kommerzielles Tonstudio wurde bewusst verzichtet, die Aufnahmetechnik wurde von „Laien“ bedient. Der Zeitaufwand war dadurch größer, jedoch der Klang insgesamt ausgewogener.
Als Novum ist ein Titel auf der CD enthalten, der mit dem klassischen Shanty eigentlich nichts zu tun hat. Musik und Text von „Nie wieder“ stammen von unserem Gitarristen Reiner Hettkamp. Hier wird der Corona-Frust in Gänze sichtbar und man kann wirklich nur hoffen, dass so etwas nie wieder passiert.
Auf einer Veranstaltung am 24. November 2023 ab 19 Uhr wird der Chor diese neueste CD der Öffentlichkeit präsentieren. Veranstaltungsort ist der Übungsraum des Chors in Steinkirchen, Alter Marktplatz 12 (Klugscher Saal), Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei. Der Chor wird ausgewählte Lieder der CD singen und es werden Filmaufnahmen vom Einspielen gezeigt.
Bestellt werden kann diese neue CD – und auch alle Übrigen – bei Harald Reiche (Mobil: 0176 9660 7751, eMail: hreiche@arcor.de, Einzelpreis 12 EUR)
- Jork, 12. November 2023
Anforderungen – Programm – Flexibilität
Unterschiedlicher können die Veranstaltungen kaum sein – innerhalb von 6 Tagen ein Konzertabend unter dem Titel Celtic Folk Evening und ein Shantychor-Festival in Stade – der Altländer Shanty-Chor war gefordert.
An einem Sonntag im Oktober gab es mehrere Premieren in Jork bei dem Konzertabend: das Veranstaltungsmanagement der Gemeinde Jork und die Konzeptentwicklung von Anna Krüger hatte mehrere Gruppen erstmals zusammengeführt – die Lübecker Folkband Vinterfolk, die HNT Irish Dance Academy und den Altländer Shanty-Chor. Für den Shanty-Chor war das der erste Auftritt in der Festhalle Jork nach deren Umgestaltung.
Vor nahezu ausverkauftem Haus wurde ein buntes Programm aus keltischer Musik und irischem Tanz über fast zweieinhalb Stunden dargeboten. Die jungen Tänzerinnen und Tänzer der Dance Academy bekamen mehrmals Applaus während ihrer Darbietung. Der Shanty-Chor sang bekannte und, passend zum Motto des Abends, für ihn neue irische und schottische Lieder. Die fünfköpfige Folkband, allesamt Studenten an der Musikhochschule in Lübeck, spielten irische Weisen, die man nicht alltäglich zu hören bekommt. Dafür ernteten sie vom Publikum viel Applaus.
Am Ende des Abends wurden alle Akteure vom Publikum mit langanhaltendem und stehendem Applaus verabschiedet. Thank you Anna, let´s do it again!
Ganz anders die Randbedingungen einige Tage später in Stade: eine typische Outdoor-Festival-Atmosphäre bei Herbstwetter mit stürmischem Wind, Regenschauer und blauem Himmel. Eine Herausforderung für den Veranstalter, die Bühnentechnik und natürlich auch die angereisten Shanty-Chöre und das Publikum. Aber trotz der äußeren Bedingungen: gute Darbietungen der Chöre trafen auf ein gut gelauntes und interessiertes Publikum. Damit war der Grundstein gelegt für eine gelungene Veranstaltung. / Heinz Raap
- Jork, 16. Oktober 2023
US-Kreuzfahrer vom Shanty-Chor begrüßt
Ein amerikanischer Kreuzliner besucht Hamburg auf seinem Europa-Trip. Als WELCOM für die Gäste gleich nach der Ankunft hat die Reederei den Altländer Shanty-Chor für ein Konzert engagiert.
Die unter der Flagge der Bahamas fahrende Star Legend ist ein kleineres Kreuzfahrschiff (vermessen mit ca. 13.000 Bruttoregistertonnen BRT) für 312 Passagiere. Auf Grund seiner Größe kann es Häfen anlaufen, die für die heute üblichen „Kreuzfahrtriesen“ nicht erreichbar sind. Beispielsweise in der Woche, bevor Hamburg angelaufen wurde, war das Schiff zu Gast in DK-Aalborg, in Kopenhagen, Binz auf Rügen, Wismar und Travemünde. Weiter ging die Reise in die Niederlande und nach Frankreich.
Das Schiff wurde 1992 in Dienst gestellt und trug ursprünglich den Namen Royal Viking Queen.
Zur Geschichte (Quelle: Wikipedia): die Royal Viking Queen wurde am 26. April 1990 unter der Baunummer 1071 bei Schichau Seebeck in Bremerhaven auf Kiel gelegt und im Mai 1991 vom Stapel gelassen. Sie sollte für Seabourn Cruise Line in Fahrt kommen, dies scheiterte jedoch an den Kosten. Deshalb übernahm die Royal Viking Line das Schiff am 29. Februar 1992 und setzte es für Kreuzfahrten in der Karibik ein.
Von 1995 an trug das Schiff für kurze Zeit den Namen Queen Odyssey, ehe es im Januar 1996 schließlich als Seabourn Legend an die Seabourn Cruise Line verkauft wurde. 1997 erlangte das Schiff große Bekanntheit als Dreh- und Handlungsort des Actionfilms Speed 2 – Cruise Control mit Sandra Bullock, Jason Patric und Willem Dafoe in den Hauptrollen.
Nach fast zwanzig Jahren im Dienst für Seabourn wurde die Seabourn Legend 2013 an Windstar Cruises verkauft, im Mai 2015 übergeben und in Star Legend umbenannt.
Das Konzert fand statt in der im Achterschiff gelegenen Lounge auf Deck 5. Dieser Raum strahlte auf Grund der Beleuchtung, der Bestuhlung und der übrigen Innenarchitektur eine „gefühlte Gemütlichkeit“ aus. In dieser Atmosphäre kamen viele der dargebotenen Shantys beim Publikum hervorragend an. Ein schöner Start eines eintägigen Aufenthalts. Welcome in Hamburg!
Heinz Raap
- Jork, 04.09.23
Der Altländer Shanty-Chor als Special Guest
Ende April, ein sonniger Mittwoch bei kaltem Wind in Steinkirchen. Der NDR-Moderator Yared Dibaba war in den vergangenen drei Tagen im Alten Land mit einem Fernsehteam unterwegs, um Menschen zu treffen und Stimmungen einzufangen. Produziert wurde die Startsendung der diesjährigen Staffel „Yared kommt rum“.
Die Regie hatte sich überlegt, den Besuch im Alten Land mit einem Treffen aller beteiligten
Interviewpartner bei leckerem Bäckerkuchen im Klugschen Saal ausklingen
zu lassen. Was Yared nicht wusste: als Überraschungsgast wurde der
Altländer Shanty-Chor ebenfalls eingeladen.
Und so entwickelte sich die „Abschlussparty“, neben dem geplanten netten Zusammensein, sehr zur Freude Aller zusätzlich zu einem kleinen Musikhappening: natürlich wurde Yared gebeten, gemeinsam mit dem Shanty-Chor einen Gesang anzustimmen. Das hat er auch gerne getan, schließlich ist er selbst Shanty-Sänger mit seiner Band „Die Schlickrutscher“.
An dieser Stelle konnten die Besucher die Tücken einer Fernsehproduktion live erleben: weil die Kameratechnik kurzzeitig nicht funktionierte, musste das Gesangsstück mit Yared wiederholt werden – sehr zur Freude aller
Gäste. So endete dieser Nachmittag mit einer zufriedenen Regie und
Gästen, die alle ein Lächeln im Gesicht hatten.
- Jork, 06.07.23
Der 843. Hamburger Hafengeburtstag Anfang Mai wurde an drei Tagen von mehr als eine Millionen Menschen besucht. Neben dem traditionellen Schlepperballett und dem Feuerwerk am zweiten Tag waren die Ein- und Auslaufparade am ersten und dritten Tag weitere Höhepunkte. Im Mittelpunkt dieser Paraden standen – wie in den vergangenen Jahren – eine Vielzahl von traditionellen Segelschiffen und weitere Traditionsschiffe. Auch der in Hamburg beheimatete Stückgutfrachter Bleichen war mit von der Partie.
Für die Gäste auf der Bleichen sorgte der Altländer Shanty-Chor während der gesamten Fahrzeit für die musikalische, maritime Begleitung. „Das war eine Premiere. Das erste Mal, dass der Chor auf einem Traditionsschiff am Hafengeburtstag teilgenommen hat“ erinnert sich der ehemalige Vorsitzende Uwe Richters, der die Geschicke des Chores über 40 Jahre leitete. Unter der bewährten musikalischen Leitung von Michael Bunge konnte der Chor einen Großteil seines Repertoires den begeisterten Gästen präsentieren. Umrahmt wurde das musikalische Programm vom ständig wechselnden Panorama beidseits des Schiffes im Hafen und auf der Weiterfahrt elbabwärts bis nach Bützfleth – und natürlich auch wieder zurück. Für alle Beteiligten unvergessliche Eindrücke!
- Jork, 11.05.23
Die beiden langjährigen Vorsitzenden des Altländer Shanty-Chors Uwe Richters und Günter Gröbel haben aus Altersgründen (76 und 78 Jahre) auf der diesjährigen Hauptversammlung nach 42 Jahren nicht erneut für den Vorstand des Chors kandidiert.
Aus der Mitte der Mitglieder wurden jeweils mit großer Mehrheit der Sänger Jens Bersuch (57 Jahre) als 1. Vorsitzender und die Musikerin Seija Giesen (48 Jahre) als 2. Vorsitzende gewählt.
Dieter Bobzin / Heinz Raap
- Jork, 16.02.23